Wer „Pur“ covert, hat Erfolgstitel auf seiner Setliste. Der hat leichtes Spiel bei den Fans des Originals, einer der erfolgreichsten deutschen Bands. Vorausgesetzt, man ist so gut, dass man wie „Abenteuerland“ auch dicht genug an dieses Original heranreicht. Da bedurfte es kaum der farbigen Uniformjacken, mit der die Band an das Outfit der Vorbilder erinnerte.
Carsten Siebert und die Band hatten den erfreulich dicht mit Musikfans gefüllten Marktplatz schnell im Griff. In kürzester Zeit war der anfangs immer übliche Abstand von Bühnenrand und ersten Zuschauern verschwunden. Waren viele schnell begeisterte Zuhörer in rhythmischer Bewegung, schwangen mit Siebert Arme und Hände über ihren Köpfen. Und weil viele der Titel von Pur einfach Ohrwürmer sind, sang man textsicher und lautstark mit bei Texten, deren Popularität allem Anschein nach quer durch die Altersgruppen geht.
Allerdings war nicht von der Hand zu weisen, was Carsten Siebert bemerkte: Die allgemeine Begeisterung erfasste den weiblichen Teil des Publikums mehr als den der Männer. Vielleicht liegt das an den Inhalten der Songs: Sie handeln von tiefen und weniger tiefen Gefühlen, von Perlenaugen, Zweisamkeit und Sehnsucht. Und vielleicht war die Reaktion darauf bei den Männern verhaltener als bei ihren weiblichen Begleiterinnen. Jedenfalls äußerlich.
(Die Glocke 24.07.2011)